Versorgungsausgleich für Rentner: Das sollten Sie 2024 wissen!

Beitragsbild zum Versorgungsausgleich für Rentner

Wenn man den Begriff Versorgungsausgleich hört, denken viele sofort an den rechtlichen Prozess einer Scheidung. Doch was genau bedeutet das für Rentner und diejenigen, die kurz davor stehen, in den Ruhestand zu gehen? 

Was bedeutet ein Versorgungsausgleich für Rentner und zukünftige Rentner?

Der Versorgungsausgleich ist ein wichtiger Prozess, der sicherstellt, dass beide Parteien einer Ehe im Falle einer Scheidung faire und ausgewogene Rentenansprüche haben.

Für viele, die sich dem Ruhestand nähern oder bereits Rentner sind, kann der Versorgungsausgleich erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Zukunft haben.

Stellen Sie sich vor, Sie haben jahrelang in die Rentenkasse eingezahlt und planen Ihren Ruhestand. Wenn Sie geschieden sind oder eine Scheidung in Erwägung ziehen, können die Ergebnisse des Versorgungsausgleichs Ihren Ruhestand erheblich beeinflussen.

Warum ist dieser Rentenausgleich wichtig im Kontext von Scheidungen?

Während einer Ehe sammeln beide Partner in der Regel Rentenanwartschaften an.

Bei einer Trennung wäre es unfair, wenn ein Partner, der vielleicht zugunsten der Familie auf eine Karriere verzichtet hat, ohne ausreichende Rentenansprüche dastünde. Der Versorgungsausgleich gleicht diese Anwartschaften aus, um beiden Parteien einen gerechten Anteil zu gewähren.

Für Rentner und angehende Rentner ist das Verständnis dieses Prozesses von entscheidender Bedeutung, da es ihre finanzielle Absicherung im Alter betrifft.

Was ist der Versorgungsausgleich?

Der Versorgungsausgleich ist ein zentrales Element des deutschen Familienrechts und stellt sicher, dass bei einer Scheidung die während der Ehe erworbenen Rentenanwartschaften und Versorgungsrechte gerecht zwischen den Ehepartnern aufgeteilt werden.

Doch was genau steckt hinter diesem Verfahren, und welche Gesetze und Regelungen sind dabei maßgeblich?

Historische Entwicklung und Relevanz für Rentner

Der Ausgleich wurde in den 1970er Jahren in Deutschland eingeführt. Sein Hauptziel war es, die während der Ehe erworbenen Rentenansprüche beider Partner gerecht zu verteilen.

Das bedeutet, dass auch derjenige Ehepartner, der beispielsweise aufgrund von Kindererziehung oder Hausarbeit weniger in die Rentenkasse eingezahlt hat, nach der Scheidung nicht benachteiligt wird.

Für Rentner und angehende Rentner ist dies besonders relevant: Der Versorgungsausgleich kann die Höhe der Rente, die sie monatlich erhalten, direkt beeinflussen.

Werden während der Ehe zum Beispiel hohe Rentenanwartschaften erworben und diese später durch den Versorgungsausgleich geteilt, kann dies einen spürbaren Unterschied bei den monatlichen Auszahlungen bedeuten.

Gesetzliche Grundlagen und Zielsetzung

Der Versorgungsausgleich ist im deutschen Familienrecht, genauer im Versorgungsausgleichsgesetz (VersAusglG), geregelt. Hier sind sowohl die Verfahrensweise als auch die Berechnung der Anwartschaften festgelegt.

Ziel des Gesetzes ist es, eine Gerechtigkeit zwischen den Ehepartnern herzustellen.

Das Gesetz erkennt an, dass beide Partner in einer Ehe zu ihrem gemeinsamen Lebensstandard beitragen – und zwar nicht nur finanziell, sondern auch durch andere, nicht monetär messbare Leistungen.

Warum ist der Versorgungsausgleich notwendig?

Ehen sind Partnerschaften, in denen oft einer der beiden Partner zugunsten des gemeinsamen Lebens, sei es durch Kinderbetreuung, Hausarbeit oder Unterstützung des anderen Partners, auf eigene Karrierechancen verzichtet.

Diese Leistungen sind nicht immer finanziell messbar. Dieser Rentenausgleich soll sicherstellen, dass beide Partner im Alter finanziell abgesichert sind, unabhängig davon, wie die Rollen während der Ehe verteilt waren.

Versorgungsausgleich bei der Rente

Wenn Paare sich scheiden lassen, dann stehen nicht nur emotionale und organisatorische Fragen im Vordergrund, sondern auch finanzielle.

Ein zentrales Element, das Rentner und angehende Rentner betrifft, ist der Versorgungsausgleich im Kontext der Rentenansprüche.

Was bedeutet das genau für Ihre Rente? In diesem Kapitel werden wir diese Frage im Detail klären.

Wie funktioniert der Versorgungsausgleich bei Rentenanwartschaften?

Während der Ehezeit erwerben beide Ehepartner, je nach Arbeitsverhältnis und Beitragszahlungen, Rentenanwartschaften. Im Falle einer Scheidung werden diese Anwartschaften in einem rechtlichen Verfahren zwischen den Partnern aufgeteilt.

Dies bedeutet konkret: Die bei den jeweiligen Rentenversicherungen erworbenen Anrechte werden hälftig geteilt und dem anderen Partner gutgeschrieben.

Für Rentner und zukünftige Rentner kann dies erhebliche Auswirkungen haben, insbesondere wenn einer der Partner in der Ehe weniger oder gar nicht erwerbstätig war.

Durch den Ausgleich soll sichergestellt werden, dass beide Partner einen fairen Anteil an den während der Ehe erworbenen Rentenansprüchen erhalten.

Einfluss auf die Rentenhöhe

Die Höhe der Rente, die nach der Scheidung ausgezahlt wird, kann sich durch den Versorgungsausgleich ändern.

Wenn beispielsweise der eine Partner während der Ehe deutlich höhere Rentenanwartschaften erworben hat als der andere, kann es nach der Scheidung zu einer spürbaren Minderung seiner Rentenansprüche kommen.

Gleichzeitig erhöhen sich die Rentenanwartschaften des anderen Partners entsprechend.

Besonderheiten und Ausnahmen

Es gibt Situationen, in denen der Rentenausgleich nicht durchgeführt wird. Dazu gehören beispielsweise Ehen von sehr kurzer Dauer oder wenn beide Ehepartner auf den Ausgleich verzichten.

Allerdings sind solche Vereinbarungen an strenge Voraussetzungen geknüpft und bedürfen oft der juristischen Beratung.

Rentner und zukünftige Rentner sollten sich rechtzeitig über die Auswirkungen einer Scheidung auf ihre Rentenansprüche informieren. Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass Sie im Alter finanziell abgesichert sind.

Versorgungsausgleich nach Scheidung

Die Scheidung ist nicht nur ein emotional belastender, sondern auch ein komplexer rechtlicher Vorgang. Ein entscheidender Aspekt in diesem Prozess ist der Versorgungsausgleich.

Wir möchten Ihnen das Wesen des Ausgleichs nach einer Scheidung transparent darstellen und Ihnen einen klaren Überblick über Ihre Rechte und Pflichten zu verschaffen.

Was passiert bei einer Scheidung mit den Rentenanwartschaften?

Die Ehe ist nicht nur ein gesellschaftlicher, sondern auch ein wirtschaftlicher Bund. Beide Partner tragen – in unterschiedlichen Formen und Umfängen – zum gemeinsamen Vermögen bei. Dazu gehören auch die während der Ehezeit angesammelten Rentenanwartschaften.

Im Falle einer Scheidung stellt der Versorgungsausgleich sicher, dass die in der Ehezeit von beiden Partnern erworbenen Rentenanrechte gerecht verteilt werden.

Unabhängig davon, wer in der Ehe wie viel eingezahlt hat, werden die Rentenanwartschaften gleichmäßig unter den Partnern aufgeteilt.

Ablauf und Verfahren

Sobald das Scheidungsverfahren eingeleitet wird, fordert das Familiengericht von den Rentenversicherungsträgern Auskunft über die während der Ehezeit erworbenen Anrechte.

Nach Erhalt dieser Informationen berechnet das Gericht, welcher Betrag von welchem Partner an den anderen übertragen werden muss, um eine Gleichstellung zu erreichen.

In der Regel erfolgt dieser Ausgleich intern bei den Rentenversicherungsträgern, so dass keine direkten Zahlungen zwischen den Ehepartnern stattfinden.

Versorgungsausgleich bei Kurzzeitehe

Für Ehen, die weniger als drei Jahre gedauert haben, findet der Versorgungsausgleich grundsätzlich nicht automatisch statt.

Er wird nur auf Antrag eines der Ehepartner durchgeführt. Dies soll unverhältnismäßigen Aufwand bei kurzen Ehen verhindern.

Möglichkeit des Ausschlusses des Versorgungsausgleichs

In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, den Ausgleich durch einen notariellen Vertrag auszuschließen, beispielsweise bei Ehepartnern, die beide über ähnlich hohe Rentenanwartschaften verfügen.

Ein solcher Verzicht muss jedoch wohlüberlegt und im besten Interesse beider Parteien sein.


Die Scheidung ist oft ein Prozess mit vielen Unbekannten. Der Versorgungsausgleich ist ein wesentlicher Bestandteil, der für finanzielle Fairness sorgt.

Es ist empfehlenswert, sich frühzeitig über diesen Aspekt zu informieren und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen. Im nächsten Kapitel werden wir uns speziell mit den Ansprüchen beschäftigen, die aus dem Versorgungsausgleich resultieren.

Arten von Anrechten im Versorgungsausgleich

Der Versorgungsausgleich ist ein umfassendes Instrument, das über bloße Rentenanwartschaften hinausgeht.

Es gibt verschiedene Arten von Anrechten, die in einem solchen Ausgleich berücksichtigt werden können. Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Anrechte, die im Rahmen einer Scheidung auszugleichen sind.

Gesetzliche Rentenversicherung

Die bekannteste Form des Versorgungsausgleichs bezieht sich auf die gesetzliche Rentenversicherung. Hier werden die während der Ehezeit angesammelten Rentenpunkte der Ehepartner verglichen und im Bedarfsfall zwischen ihnen ausgeglichen.

Betriebliche Altersversorgung

Viele Arbeitnehmer haben neben der gesetzlichen Rentenversicherung auch Ansprüche aus einer betrieblichen Altersversorgung.

Auch diese werden im Rahmen des Versorgungsausgleichs berücksichtigt. Dabei geht es um Anrechte, die aus Direktversicherungen, Pensionskassen, Unterstützungskassen oder Pensionsfonds resultieren.

Private Altersvorsorge

Die Riester-Rente und andere Formen der privaten Altersvorsorge sind ebenfalls Teil des Ausgleichs. Hierbei werden die in der Ehezeit eingezahlten Beiträge und die daraus resultierenden Anrechte betrachtet.

Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes

Für Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst existiert eine besondere Form der Altersversorgung, die sogenannte Zusatzversorgung. Auch diese Anrechte fließen in den Ausgleich ein.

Berufsständische Versorgungswerke

Freiberufler wie Ärzte, Architekten oder Anwälte sind häufig nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern in berufsständischen Versorgungswerken pflichtversichert. Auch diese Anrechte sind ausgleichspflichtig.

Internationale Aspekte

In einer globalisierten Welt kommt es immer häufiger vor, dass Ehepartner in verschiedenen Ländern Rentenanwartschaften erwerben.

Auch diese können im Versorgungsausgleich berücksichtigt werden, allerdings sind hier die Regelungen oft komplex und hängen von bilateralen Abkommen ab.

Ansprüche und deren Durchsetzung

Der Versorgungsausgleich hat zum Ziel, für eine gerechte Verteilung der während der Ehezeit erworbenen Anrechte auf Altersvorsorge zu sorgen. Doch welche Ansprüche ergeben sich hieraus konkret für die Beteiligten und wie können diese durchgesetzt werden?

Konkrete Ansprüche

Wenn der Versorgungsausgleich festgelegt wurde, erhalten beide Ehepartner eine Information über die Höhe ihrer Anrechte und deren Ausgleich.

Dies kann zu einer Erhöhung oder Verringerung der zukünftigen Rentenzahlungen führen.

    • Gesetzliche Rentenversicherung: Hier kann es zu einer Umverteilung der Rentenpunkte kommen. Dies beeinflusst die Höhe der späteren Rente.
    • Betriebliche und private Altersvorsorge: Hier kann es zu einem Übertrag von Kapitalwerten oder Rentenanwartschaften kommen.
    • Zusatz- und berufsständische Versorgungen: Ähnlich wie bei den vorherigen Punkten kann es auch hier zu einer Umverteilung der Anrechte kommen.
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Durchsetzung der Ansprüche

Nachdem der Versorgungsausgleich rechtskräftig festgelegt wurde, sind die Versorgungsträger (z.B. Rentenversicherung, Pensionskasse) verpflichtet, die Ansprüche entsprechend umzusetzen. Hierbei ist wichtig:

    • Benachrichtigung der Versorgungsträger: In der Regel übernimmt das Familiengericht die Benachrichtigung der entsprechenden Versorgungsträger. Diese setzen dann die im Versorgungsausgleich festgelegten Ansprüche um.
    • Kontrolle der Umsetzung: Es ist ratsam, die erste Renteninformation oder Betriebsrentenabrechnung nach der Scheidung genau zu prüfen, um sicherzustellen, dass die Ansprüche korrekt umgesetzt wurden.
    • Bei Problemen: Sollten sich Unstimmigkeiten ergeben oder Ansprüche nicht wie festgelegt umgesetzt werden, sollte man zunächst den Versorgungsträger kontaktieren. Bei weiteren Schwierigkeiten kann rechtlicher Beistand sinnvoll sein.
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Der Versorgungsausgleich stellt sicher, dass beide Ehepartner fair an den während der Ehezeit erworbenen Altersvorsorgeanrechten beteiligt werden.

Es ist wichtig, die sich daraus ergebenden Ansprüche zu kennen und sicherzustellen, dass sie korrekt umgesetzt werden.

Eine genaue Kontrolle und gegebenenfalls rechtliche Unterstützung können hierbei helfen.

Sonderfälle und Besonderheiten

Der Versorgungsausgleich ist ein komplexes Rechtsgebiet, und obwohl er grundsätzlich klare Regelungen vorsieht, gibt es in der Praxis immer wieder Sonderfälle und besondere Situationen, die einer gesonderten Betrachtung bedürfen.

Kurze Ehedauer

Bei Ehen, die weniger als drei Jahre gedauert haben, findet ein Versorgungsausgleich grundsätzlich nicht statt. Es sei denn, einer der Ehepartner beantragt diesen ausdrücklich.

Auslandsbezug

Wenn einer oder beide Ehepartner im Ausland Rentenanwartschaften erworben haben, kann dies den Versorgungsausgleich komplizieren. Hierbei ist insbesondere zu beachten, welche bilateralen Abkommen zwischen Deutschland und dem betreffenden Land bestehen und wie diese die Anerkennung von ausländischen Rentenanwartschaften regeln.

Insolvenz und Versorgungsausgleich

Wird über das Vermögen eines Ehepartners ein Insolvenzverfahren eröffnet, hat dies Auswirkungen auf den Ausgleich.

In der Regel sind Ansprüche aus dem Versorgungsausgleich jedoch unpfändbar und somit vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt.

Tod eines Ehepartners

Stirbt einer der Ehepartner vor Durchführung des Versorgungsausgleichs, kann dieser unter bestimmten Voraussetzungen dennoch durchgeführt werden, was insbesondere für den überlebenden Ehepartner von Bedeutung ist.

Ausschluss

Unter bestimmten Voraussetzungen können die Ehepartner den Versorgungsausgleich auch durch notariellen Vertrag ausschließen.

Ein solcher Ausschluss muss jedoch den Grundsätzen von Treu und Glauben entsprechen und darf keine der Parteien unangemessen benachteiligen.


Die besonderen Umstände und Faktoren, die den Ausgleich beeinflussen können, sind vielfältig und erfordern oft eine individuelle rechtliche Betrachtung.

In solchen Fällen ist es ratsam, sich von einem auf Familienrecht spezialisierten Anwalt beraten zu lassen, um seine Rechte und Ansprüche optimal zu schützen.

Versorgungsausgleich und Eheverträge

Eheverträge sind ein mächtiges Instrument, mit dem Ehepartner die rechtlichen Rahmenbedingungen ihrer Ehe individuell gestalten können.

Im Kontext des Versorgungsausgleichs spielen sie eine besondere Rolle, da sie die Möglichkeit bieten, Regelungen zum Versorgungsausgleich zu treffen, die von den gesetzlichen Bestimmungen abweichen.

Möglichkeiten der Regelung im Ehevertrag

Ehepartner können im Ehevertrag bestimmte Anrechte vom Versorgungsausgleich ausschließen oder den gesamten Versorgungsausgleich modifizieren.

Folgende Regelungen sind möglich:

  1. Kompletter Ausschluss des Versorgungsausgleichs: Die Ehepartner können vereinbaren, dass im Falle einer Scheidung kein Versorgungsausgleich stattfindet.
  2. Teilweiser Ausschluss: Es kann festgelegt werden, dass nur bestimmte Anrechte, wie z.B. solche aus betrieblicher Altersvorsorge, vom Versorgungsausgleich ausgeschlossen sind.
  3. Individuelle Regelungen: Darüber hinaus können die Ehepartner auch eigene Regelungen für die Aufteilung der während der Ehe erworbenen Anrechte festlegen.

Grenzen und Voraussetzungen

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jede Regelung, die im Ehevertrag getroffen wird, auch automatisch wirksam ist.

Folgende Kriterien sollten erfüllt sein:

  • Notarielle Beurkundung: Jeder Ehevertrag, und damit auch Regelungen zum Ausgleich, muss notariell beurkundet werden.
  • Keine Sittenwidrigkeit: Regelungen, die eine der Parteien unangemessen benachteiligen oder die sittenwidrig sind, sind unwirksam.
  • Berücksichtigung von Veränderungen: Es kann sein, dass im Laufe der Zeit eine im Ehevertrag getroffene Regelung nicht mehr den tatsächlichen Lebensverhältnissen der Ehepartner entspricht. In solchen Fällen können solche Regelungen angefochten oder geändert werden.

Eheverträge bieten den Ehepartnern eine hohe Flexibilität in Bezug auf den Versorgungsausgleich.

Dennoch sollten solche Regelungen immer im Bewusstsein der möglichen langfristigen Auswirkungen und unter Berücksichtigung beider Interessen getroffen werden.

Eine anwaltliche Beratung ist bei der Ausarbeitung solcher Verträge unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Regelungen auch rechtlich Bestand haben.

Beratung und Unterstützung beim Versorgungsausgleich

Der Versorgungsausgleich ist ein komplexes Rechtsgebiet und kann, insbesondere in Fällen mit vielen Anrechten oder besonderen Konstellationen, für Laien schwer zu durchschauen sein.

Es ist daher empfehlenswert, professionelle Beratung und Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Fachanwalt für Familienrecht

Ein Fachanwalt für Familienrecht ist auf die Besonderheiten des Versorgungsausgleichs und anderer Aspekte des Familienrechts spezialisiert.

Er kann:

  • Ihnen einen Überblick über Ihre Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit dem Versorgungsausgleich geben.
  • Sie dabei unterstützen, Ansprüche geltend zu machen oder abzuwehren.
  • Bei Bedarf auch vor Gericht Ihre Interessen vertreten.

Notar

Wenn Sie planen, Regelungen zum Ausgleich in einem Ehevertrag festzuhalten, ist die notarielle Beurkundung unerlässlich.

Ein Notar kann:

  • Den Vertrag rechtssicher formulieren.
  • Sie über die Tragweite und die Konsequenzen der getroffenen Regelungen aufklären.
  • Den Ehevertrag beurkunden und damit rechtlich bindend machen.

Beratungsstellen und Verbände

Es gibt zahlreiche Beratungsstellen und Verbände, die Unterstützung und Beratung zu Fragen des Versorgungsausgleichs anbieten.

Sie können hier:

  1. Erste Informationen und einen Überblick über das Thema erhalten.
  2. Persönliche Beratungsgespräche führen.
  3. Unter Umständen auch Unterstützung bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche erhalten.

Mediation

In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, Streitigkeiten im Zusammenhang mit dem Ausgleich außergerichtlich durch Mediation zu klären.

Ein Mediator ist neutral und hat das Ziel, gemeinsam mit den Parteien eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden.


Die richtige Beratung und Unterstützung kann nicht nur dabei helfen, Fehler zu vermeiden und die eigenen Rechte optimal zu schützen, sondern auch dabei, den oft emotional belastenden Prozess des Versorgungsausgleichs besser zu bewältigen.

Es ist daher ratsam, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Fazit: Ein zentrales Thema im Lebensabend

Der Versorgungsausgleich spielt eine entscheidende Rolle für viele Rentner und Personen, die sich auf den Ruhestand vorbereiten, insbesondere wenn eine Scheidung im Raum steht.

Wie wir in diesem Ratgeber gesehen haben, handelt es sich um einen komplexen Bereich des Familienrechts, der viele Facetten hat.

Von den Grundlagen des Ausgleichs über die speziellen Aspekte im Zusammenhang mit Renten und Scheidung bis hin zu Eheverträgen und Sonderfällen bietet das Thema zahlreiche Herausforderungen, aber auch Chancen.

Für viele mag es verlockend sein, den Ausgleich zu ignorieren oder zu verschieben, aber es ist entscheidend, sich rechtzeitig und umfassend zu informieren.

Durch das richtige Verständnis und die Inanspruchnahme professioneller Unterstützung können Sie sicherstellen, dass Ihre Rechte gewahrt bleiben und Sie im Alter optimal abgesichert sind.

Wir hoffen, dass unser Ratgeber Ihnen einen verständlichen Überblick über wichtige Aspekte zu diesem Thema gegeben hat.

FAQs zum Thema Versorgungsausgleich für Rentner

Was ist der Versorgungsausgleich

Der Versorgungsausgleich ist ein Verfahren im Rahmen von Scheidungen, bei dem die während der Ehe erworbenen Rentenanwartschaften und Versorgungsrechte zwischen den Ehepartnern aufgeteilt werden.

Wann wird ein Versorgungsausgleich durchgeführt?

Ein Versorgungsausgleich wird im Rahmen eines Scheidungsverfahrens durchgeführt, um die in der Ehezeit erworbenen Anwartschaften auf Alters- und Invaliditätsversorgungen gerecht zu verteilen.

Wie wird der Wert der Anwartschaften im Versorgungsausgleich ermittelt?

Die Werte der Anwartschaften werden durch die jeweiligen Versorgungsträger festgestellt, indem sie den während der Ehezeit erworbenen Rentenanspruch bewerten.

Können alle Rentenansprüche im Versorgungsausgleich berücksichtigt werden?

Ja, grundsätzlich können alle Arten von Rentenansprüchen und Versorgungsrechten, die während der Ehezeit erworben wurden, im Versorgungsausgleich berücksichtigt werden.

Was passiert mit dem Versorgungsausgleich, wenn einer der Partner verstirbt?

Wenn einer der Partner verstirbt, bevor der Versorgungsausgleich durchgeführt wurde, findet dieser in der Regel nicht statt; bereits durchgeführte Ausgleiche bleiben jedoch bestehen.

Kann der Versorgungsausgleich ausgeschlossen werden?

Ja, Ehepartner können durch einen notariell beglaubigten Ehevertrag den Versorgungsausgleich ganz oder teilweise ausschließen.

Ändert sich der Anspruch auf Versorgungsausgleich, wenn ich wieder heirate?

Nein, eine Wiederheirat hat keinen Einfluss auf bereits durchgeführte Versorgungsausgleiche aus vorherigen Ehen.

Wie lange dauert das Verfahren zum Versorgungsausgleich?

Die Dauer des Verfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Komplexität der zu verteilenden Anwartschaften und der Arbeitsbelastung des Gerichts, kann aber mehrere Monate in Anspruch nehmen.

Können im Ausland erworbene Rentenansprüche auch im Versorgungsausgleich berücksichtigt werden?

Ja, auch im Ausland erworbene Rentenansprüche können unter bestimmten Umständen im Versorgungsausgleich berücksichtigt werden, abhängig von den zwischenstaatlichen Vereinbarungen.

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